
Positive Psychologie: Expertin Mailin Stefanie Modrack über das Glücklichsein
Echte Glücksbooster
Veröffentlicht am 18.03.2025

Eine Umarmung, beruflicher Erfolg oder ein Traumurlaub – all das macht glücklich. In der Wissenschaft widmet sich die Positive Psychologie der Forschung rund um das Glücklichsein. Zum Weltglückstag am Donnerstag, 20. März, verrät Mailin Stefanie Modrack (31), Trainerin bei der Deutschen Gesellschaft für Positive Psychologie, was uns nachweislich glücklich macht.

Was genau ist Positive Psychologie?
Mailin Stefanie Modrack
Das ist eine Fachrichtung innerhalb der Psychologie, ganz knapp erklärt, die Wissenschaft des gelingenden Lebens. Wir beschäftigen uns mit Themen wie der Auseinandersetzung mit den eigenen Stärken und Werten, Achtsamkeit und Resilienz. Wir wollen Erkenntnisse darüber erlangen, welche Faktoren und Umstände eine wesentliche Rolle spielen, damit jemand sagen kann: „Ich bin glücklich!“ Wir wissen aus der Forschung bereits, dass das Erreichen von Zielen, das Erleben von positiven Emotionen und gute zwischenmenschliche Beziehungen uns glücklich machen.

Brauchen wir andere Menschen zum Glücklichsein?
Mailin Stefanie Modrack
Auf jeden Fall! Gute Beziehungen sind wichtigere Faktoren für ein langes Leben als der Lebensstil, die Gene oder der IQ. Das zeigt zum Beispiel die bekannte „Harvard Grant Study“. Menschen, die über gute soziale Kontakte verfügen, haben ein deutlich geringeres Risiko, früh zu versterben. Glücklichsein und Gesundheit hängen hier nachweislich zusammen.

Ist eine positive Grundeinstellung erlernbar?
Mailin Stefanie Modrack
Dinge aus einer positiven Perspektive zu betrachten, kann man lernen. Dabei ist es aber wichtig zu sagen, dass wir in der Positiven Psychologie niemals dafür plädieren, negative Phänomene auszuklammern. Wir beschäftigen uns ebenso mit Resilienz und posttraumatischem Wachstum. Dabei geht es darum zu fragen: „Was kann auch aus ganz widrigen Lebenssituationen an positiven Momenten, an Erfahrungen von Identität und Wachstum entstehen?“ Jede und jeder von uns erfährt im Leben auch Schmerz. Wir können aber versuchen, unseren Blick wie folgt zu verändern: „Egal, was mir das Leben vor die Füße wirft, ich werde einen Umgang damit finden, daran wachsen und etwas Positives daraus ziehen.“

Macht Geld glücklich?
Mailin Stefanie Modrack
Wir sehen in der Wissenschaft durchaus einen messbaren Zusammenhang zwischen Geld und Glück. Ein Lotto-Gewinn ist da ein ganz besonderer Glücksfall. Die Forschung zeigt, dass materielle Dinge wie der Kauf eines schnellen Autos kurzfristige Glücksbooster sein können. Besonders lang und nachhaltig glücklich machen außergewöhnliche Erlebnisse wie zum Beispiel eine Weltreise – vielleicht sogar gemeinsam mit wichtigen Bezugspersonen. Idealerweise ist eine Mischung aus beidem der beste Weg, um lange vom Lotto-Glück zu zehren.

Vermehrt sich Glück, wenn wir es teilen?
Mailin Stefanie Modrack
Ja, sogar im ganz Kleinen können wir Glück teilen und weitergeben. Gemeinsame Zeit, Aufmerksamkeit und Freundlichkeit sind Geschenke, die wir unserem Umfeld und uns selbst jeden Tag machen können.
Deborah Wirth wünscht einen schönen Weltglückstag

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